Und er führte sie hinaus bis in die Nähe von Betanien. Und er erhob die Hände und segnete sie. Und es geschah, während er sie segnete, da schied er von ihnen und wurde zum Himmel emporgehoben. Sie aber fielen vor ihm nieder und kehrten mit grosser Freude nach Jerusalem zurück. Lukas 24,44-53
I Himu und Ärde
Wenn üsi Ärde als Planet vom All us, vom Himu obenabe fotografiert wird, de entschtöh wunderschöni Bilder: Grüen, Brun und Blau i aune Schattierig und drumum meischtens dunkel ds Universum...„Um zu erkennen, wie schön die Erde wirklich ist, brauchte ich nur eine Minute.“, hett dr dütschi Aschtronout Alexander Gerst gseit, wonär im November 2014 vo dr internationale Rumstation zrügg isch cho. „Um zu erkennen, wie schön die Erde wirklich ist, brauchte ich nur eine Minute.“Aui Gränze, aui Konflikte si ihm, eme rationale Wüsseschaftler, us dere nöii Perspektive wienes Sakrileg, e Verletzig vo dr Heiligkeit vo dr Ärde vorcho. „Nur wenn wir gemeinsam handeln, wenn wir uns als die eine Menschheit begreifen, so wie wir sie deutlich aus dem All sehen, können wir die Zukunft gestalten!“
II Ärde und Himu
Da schteit er, dr Petrus, eine vo de Fründe vo Jesus und luegt i Himu ufe, derthäre, wo Jesus verschwunde isch: „Und er führte sie hinaus bis in die Nähe von Betanien. Und er hob die Hände und segnete sie. Und es geschah, während er sie segnete, dass er von ihnen schied und in den Himmel emporgehoben wurde.“
Da schteit er, dr Petrus, und luegt zum Himu ufe, vor Ouge ds wite Blau vom Himu, i de Ohre d‘Sägenswort vo Jesus: „Gott segne euch und behüte euch, Gott lasse sein Angesicht leuchten über euch und schenke euch seinen Frieden. AMEN“ Da schteit er, dr Petrus, und dänkt zrügg a au das, wo i de letschte Wuche isch gsi:
Dr Petrus isch kes unbeschriebnigs Blatt. Dr Petrus isch eine vo de Fründe vo Jesus gsi, wo geng ume ds Rede hett gä: Uf dr einte Site isch är eine vo de ifrigschte und nöigierigschte Jünger gsi, hett aus ganz guet wöu mache, komprommisslos, ehrgizig, ou e chli ungeduldig. Uf dr andere Site isch er us luter Angscht geng ume gschitteret. Ou us Angscht use hett är – es isch no gar nid lang här – ou us Angscht hett är Jesus verrate und verlügnet und isch nid zuenihm gstande. Es isch i der Nacht gsi, wo Jesus verhaftet isch worde und e Frou dr Petrus gfragt hett, ob er dä Jesus kenni: „Kennsch du dä?“ hett sie ne gfragt. Drufabe hett dr Petrus gseit: „Nei, dä Jesus kenni nid, i ghöre nid zu dene, i bi nid eine vo sine Fründe.. !“ U das hett er nid nume einisch gseit, nei geng u geng u geng wieder, drü Mau…i dr gliche Nacht. Im Nachhinein wär er am liebschte i Grund u Bode versunke, so hett är sech gschämt und hett furchtbar müesse gränne…
U itze schteit er, dr Petrus, da und luegt i Himu ufe, wo Jesus häre verschwunde isch, dänkt a siner Fähler, a siner Träne, a sini Angscht und hett i de Ohre die wunderschöne Wort : „Gott segne euch und behüte euch, Gott lasse sein Angesicht leuchten über euch und schenke euch seinen Frieden. AMEN“ Är wo so mängisch verseit hett, isch gsägnet worde – Dr Petrus gschpürt i däm Momänt die Chraft vom Säge im Härz, merkt wiener feschte Bode unger de Füess hett und dass die Witi vom Himu ihm so offe und hoffnigsvoll vor Ouge isch wie sini eigeti Zuekunft…Die Chraft, dä Säge wott är witertrage und andere verzelle, dass es geng und geng und geng wieder e Nöiafang cha gä, e gsägnete Nöiafang….
III Himu
Wenn heit dir, liebi Läserinne und Läser, ds letscht Mau a Himu ufegluegt und gstuunet? Es isch ja ungloublech wie viu Schönheit Gott immer wieder a Himu zouberet, was fürnes wunderbars Spiel vo Farbe und Forme, bsungers am Abe, wenn sech die gälborangerot Tön mit em Blau i aune Schatiierig inere wunderschöne Farbpalette mische. E indische Dichter hett einisch gseit: Der Abendhimmel ist mir wie ein Fenster – und eine brennende Lampe – und ein Warten dahinter. D’Wält hett am Himmel es Fänschter: Es git no meh als ds vordergründig Griefbare, da isch no eine, wo uf üs wartet…Ds Stuune, we me a Himu ufeluegt isch nid nume e Ougeschmous, e Fröid am Liecht- und Wulchespiel, nei es isch für die, wo sech löh lah berüehre no me, de faht dr Himu afa rede oder wies i e Mönsch vor jahrhunderte imene Psalmgedicht gseit hett: „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, ohne Sprache, ohne Worte, mit einer Stimme, die man nicht hört.“ Es isch es Ahne meh als es Wüsse. Oder vielech doch es Wüsse? Aber eis wo me nid eso i Wort cha fasse? We ds Ewige üs berüehrt, wärde Wort schwierig; für jedi empfindsami Seel chunnt vom Himmel här es fins Rüefe, es fröidigs Mahne, es Erinnere: Es Fänschter – e brönnendi Lampe – und es Warte derhinger….
IV Vo Himu und Ärde zu Himu uf Ärde
Dr Petrus isch gstercht vom Säge, wonihm Bode unger de Füess hett gä und mit em Blick so offe wie dr wit Himmel zrügg nach Jerusalem und hett sech de Useforderige vom Läbe gstellt.
Wenn mr üs löh lah berühre wie dr Astronaut, e Erfahrig, wo us ihm, eme rationale Wüsseschaftler, e sensible Mahner hett gmacht…Wenn mr üs löh lah berühre vo dr Schönheit vom Himu und siner Farbe… de erläbe mr es Stück Himu uf Aerde und chöi gstercht vo Gottes Säge wo üs Bode unger de Füess git und mit eme offene Blick ufene hoffnigsvolli Zuekunft wie dr Petrus üs üsem Läbe und sine momentan grosse Useforderige stelle, im Wüsse, dass Jesus da isch bis a ds Aendi vo dr Wält. „Gott segne euch und behüte euch, Gott lasse sein Angesicht leuchten über euch und schenke euch seinen Frieden. AMEN“
Susann Müller, Pfrn. Zum Auffahrtssonntag, 20. Mai 2020 Zimmerwald