Mit dem nachfolgenden Link können Sie den Text als Dokument hochladen und nach Wunsch ausdrucken.

https://kirche-zimmerwald.ch/wp-content/uploads/2020/11/Textblatt-Ewigkeitssonntag-22.11.20.docx

Den Schmerz ausweinen in den Stunden,in denen die Traurigkeit überläuft,

wenn die Tränen fliessen und fliessen, geduldig warten, bis sich der Schmerz

ausgeweint hat. Die innere Leere ertragen – Wer weiss, wie lange?-

Bis das Herz frei wird und sich dem Leben wieder erwartungsvoll hingeben kann. Christa Spilling-Nöker

Du sammelst meine Tränen in deinen Krug.

Ohne Zweifel du zählst sie. Psalm 56

Liebi Truurfamiliene, dir heit vomene Mönsch Abschied gno, wo zu öiem Läbe het ghört hett und dErinnerig a dä Abschied isch öich gägewärtig –

Dr  Wäg vom Abschied näh, vom Truure erläbt und läbt jede Mönsch uf sini Art ganz ungerschiedlech.

Ir Truur umne Mönsche gits Zite, wo dr Schmärz gross und töif isch und me sech chum cha lah tröschte ….

Es git Zite uf däm Wäg, wos guet tuet elei zsi, ganz für sich chönne ds truure, ds gränne…

Es git Zite, wos guet tuet mit Mönsche, wo me gärn hett, zäme z‘si und drüber z‘rede, wie eim dr Mönsch, wo gschtorbe isch, fählt, was eim nach sim Tod bewegt und beschäftiget.

Es git Zite, wos guet tuet, em gwahnete Alltag nachezgah und Zite, wos guet isch sech drus znäh us allem, sech Zit znäh, für sich und für dErinnerige….,

Es git e Zite wo Truur ruhiger wird und milder

und es git Zite, wos guet tuet und wichtig isch, e Cherze az‘zünde…so wie hütt.

Wenn e Mönsch gstorbe isch, wo zu üsem Läbe hett ghört, wenn mr müesse Abschied näh isch es immer wieder guet, dass mr üs verbunde füehle mit anderne Mönsche, wo üs verstöh und mit Gott, i allem und immer, Gott, wo mit üs isch und üs treit.

Mir blibe verbunde, ds Läbe isch stercher als dr Tod und är, är isch itze amene guete Ort, ganz deheime bi Gott.

Gebet

Güetige Gott,

du bisch Afang und Aendi,

Alpha und Omega, A und O,

Du schänksch Läbe und begleitisch üs uf üsem Wäg es Läbe lang

und einisch de erwartisch du üs,

wenn üses Läbensbuech zuegeit und die letschti Site gschriebe isch.

Denn nimmsch du üs i dini Arme voller Liebi.

Mir ghöre dir

Jede Tag vo üsem Läbe

und drüber us i Ewigkeit.

AMEN

Der Wäg nach Emmaus nach Lukas 24

Zwe Manne si ungerwägs, sie si zFuess ungerwägs, scho es paar Stund..

Sie rede zäme eso wie nume Fründe zäme rede, verstöh grad was dr anger meint, sie rede, sie de wieder still, loufe geng witer, gönne sech ke Pouse, sie si fasch wie uf dr Flucht

Die zwe Manne truure, sie truure um ihre bescht Fründ, wo gschtorbe isch, …

Die zwe Manne  loufe u loufe, ihre Chummer isch gross und sie chöi gar nümme gseh, was um se ume isch, so niedergschlage sie si, so truurig……

Vo dene beide Manne verzellt Bibel im Lukasevangelium, es  si di beide Manne, wo uf em rächte Fänschter  ir Chile ds Zimmerwald z‘gseh si, wo unger dr Satz schteit: Herr bleibe bei uns…..

Es wird verzellt, wie unändlech truurig sie si wöu dä gueti Fründ ihne fählt, uf Schritt und Tritt, jede Tag, jedi Schtund, jede Ougeblick, immer…

Während em loufe rede sie mitenand drüber und versueche ds verstah,was passiert isch, ihri Gedanke e chli z‘sortiere, ds Chaos vo Gfüehl z‘bändige..

Ungereinisch sie die beide Manne nümme elei, e dritte Ma louft mitne, zersch afang chli hinger ihne, de mit ihne, är louft mitne wie wenn er scho immer da wär gsi und sie si sech schnäu ganz nach.

Wenn me dErzählig liest, weiss me grad, wär dä Ma isch. Es isch  dä gueti Fründ, wo sie umne truure, är isch ihne wieder ganz nach, wiene Bsuech chunnts mr vor, es Begleite und Zäme si uf Zit.

Di beide Manne gschpüre, dass ds Begleite vo däm Ma ihne i ihrer Truur guet tuet, dass sie sech mit ihm wohl füehle und möchte ne bi sech bhalte, ja ladene am Ändi vo ihrem länge Wäg i, mit ihne Brot und Wi zteile: Herr bleibe bei uns – und i däm Momänt erchenne sie ihn ou: Jesus vo Nazareth, ihre bescht Fründ, wo gstorbe isch, hett dr Tod überwunde und laht se nid elei.

Die Erfahrig, die Begägnig, das Bsuecht wärde tröschtet die beide truurende Manne, sie gschpüre es isch nid alles verbi, mir blibe verbunde ou nach em Tod

dür das, wo mr zäme erläbt hei,

dür das, wo mr druf hoffe,

dür das, wo mr derfür kämpfe,

dür das, dass mr gloube, dass ds Läbe stercher isch aus dr Tod:

Mir blibe verbunde und no öppis zwöits wird ihne klar: Är wo gschtorbe isch, isch itze amene guete Ort,  so wiener  immer verzellt hett: „In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten Und wenn ich hingegangen bin und euch eine Stätte bereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.“

Susann Müller, Pfrn.